Gewaltfreie Aktionen Zivilen Ungehorsams sind für uns nicht nur Folge einer pragmatischen Entscheidung für ein medienwirksames Spektakel. In der Aktion machen alle Beteiligten deutlich, dass sie in dem vorliegenden Konflikt - nachdem andere, weniger drastische Möglichkeiten ausgeschöpft sind - zur Abwendung schlimmer Folgen bereit sind, persönliche Risiken in Kauf zu nehmen und Gesetze zu übertreten. Sie stehen für ihr Handeln ein und begründen es gegenüber Medien, MitstreiterInnen und "Gegnern", häufig auch vor Gericht.
In der Aktion bedeutet gewaltfreies Handeln, nicht nur keine Gewalt gegen Menschen anzuwenden, sondern auch den Kontrahenten ihre Würde zu lassen und z.B. PolizeibeamtInnen, deren Rolle im Konflikt oft sehr problematisch ist, als Menschen auch verbal nicht anzugreifen.
Gewaltfreie Aktion drückt sich auch in der Zusammenarbeit der AktivistInnen aus: Sie ist gekennzeichnet von gegenseitiger Achtung, dem Abbau von Hierarchien sowie Arbeits- und Entscheidungsstrukturen, in denen Verschiedenartigkeit und persönliche Stärken nebeneinander zur Geltung kommen können.
Für viele von uns steht hinter gewaltfreien Aktionen Zivilen Ungehorsams auch eine Vision einer Gesellschaft ohne Hierarchie und Gewalt. Schon auf dem Weg dahin wollen wir unsere Ideale praktizieren.